VERANSTALTUNGEN in Berlin (globale-landwirtschaft.net)
FRISCH SERVIERT VOM KRISENHERD - 2011
... über Agrarpolitik von oben und Widerstand von unten - Veranstaltungen zum 17. April, dem weltweiten bäuerlichen Aktionstag von La Via Campesina
WIE !? - Eine Wirtschaft,
die nennt sich Land-Wirtschaft ?
Wollen wir das wirklich ? :
La Via Campesina Seit den 90er Jahren haben sich Landarbeiter_innen und Kleinbäuer_innen in der ganzen Welt in La Via Campesina zusammengeschlossen, um gegen dieses System von Landwirtschaft und Nahrungsmittelversorgung zu kämpfen. Sie fordern einen freien Zugang und einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen Land, Wasser und biologische Vielfalt. Sie setzen sich für eine (klein)bäuerliche, ökologische Landwirtschaft ein, die vor allem für lokale und regionale Märkte produziert. Ihre Forderungen sind gebündelt in dem Konzept der Ernährungssouveränität.
Veranstaltungen in Berlin
Wir* wollen über neuere Entwicklungen informieren und mit euch über den Widerstand sowie die Entwicklung von Alternativen (auch) hier bei uns diskutieren.
Ab Di, den 29.3. - 25.04 ab 12.00, im Cafe Morgenrot Fotoausstellung: Gemeinschaftsgärten & urbane Landwirtschaft in den USA Mit Bildern von Ella von der Haide.
Ab So, den 3.4. ab 10.00, im Regenbogencafe Fotoausstellung: Gemeinschaftsgärten in Berlin
Do, den 7.4. um 19.00, in der K9 Für Saatgutsouveränität – Gegen die neue EU-Saatgutgesetzgebung Der Film „Zukunft säen – Vielfalt ernten“ (35 min) zeigt wie freies und fruchtbares Saatgut bedroht ist und sich immer mehr Menschen für Ernährungssouveränität engagieren. Mit Anne (Saatgutkampagne)
Fr, den 8.4. um 19.00, in der K9 Das Ringen über die Rechte am Saatgut in Indien In neuen Gesetzten und Abkommen sollen die Rechte der indischen Bäuer_innen beschnitten werden. Welche Interessen stecken dahinter und wie widersetzten sich die Menschen vor Ort? Mit Saline (Informationsrundbrief zu Indien halla bol!)
Mi, den 13.4. um 19.00, im Mehringhof, Versammlungsraum Teil 1: Peak Soil und Peak Oil: Mit Volldampf in die Sackgasse Angesichts Klimawandel und erwartetem „Peak Oil“ ist eine erdölbasierte Landwirtschaft, die auf Landgrabbing setzt, perspektiv- und verantwortungslos. Wie sehen die Alternativen dazu aus? Mit Peter Clausing ( freier Journalist)
Teil 2: Paraguay - Wenn Futtermittel und Agrartreibstoff die Ernährung kosten Der zunehmende Ausverkauf von Ackerland verschärft in Paraguay die prekäre Situation der Bäuer_innen und Indigenen. Die beiden Referent_innen berichten über die Folgen der industriellen Landwirtschaft. Mit Perla Álvarez Britez (CONAMURI) & Marcos Andrés Glauser Ortiz (BASE IS) aus Paraguay
Fr, den 15.4. im Regenbogen Kino /Filme 18:00 „Eine andere Welt ist Pflanzbar - Berlin“. (OmD, 38 min, 2007) Ein Film über Gemeinschaftsgärten in Berlin von Ella von der Haide und Alexander Puell. Eintritt frei;
20:30 „Unser täglich Brot“ (92 min, 2005) Der Film von Nikolaus Geyrhalter wirft einen Blick auf die Massenproduktion von Lebensmitteln. Von der Züchtung bis zur Schlachtung von Tieren, sowie der industriellen Anpflanzung und Ernte von Obst und Gemüse wird ein Überblick der industriellen Lebensmittelproduktion gezeigt. Eintritt 5€ Soli/4€Normal/3€ für Hartz4-ler_innen
Sa, den 16.4. im Regenbogen Kino / Filme 18:00 „Eine andere Welt ist Pflanzbar –Directors-cut-Preview - USA“ (OoU, 2010) Von Ella von der Haide Eintritt frei;
20:30 „Darwins Alptraum“ (107 min, 2004) Der vielfach preisgekrönte Film von H. Saupner dokumentiert die ökologische und wirtschaftliche Katastrophe am ostafrikanischen Viktoriasee, die angeblich durch das Aussetzen des Nilbarsches erfolgte. Eintritt 5€ Soli/4€Normal/3€ für Hartz4-ler_innen
17. April ist weltweiter La Via Campesina Aktionstag!
So, den 17.4. ab 14.00, Bethaniendamm Fest im Gemeinschaftsgarten „Ton, Steine, Gärten“ Gemeinsam mit den Gärtner_innen laden wir ein zu einer Saatgutbörse, zum Austausch über die Weiterentwicklung und Vernetzung der verschiedenen Formen alternativer Nahrungsmittelproduktion in Berlin und dem Umland.
So, den 17.4. um 20:30, im Regenbogen Kino Film: „Septemberweizen“ (96 min, 1980) Am Beispiel der amerikanischen Weizenproduktion forscht der Film von P. Krieg nach den Ursachen von Hunger in Zeiten des Überflusses. Eintritt 5€ Soli/4€Normal/3€ für Hartz4-ler_innen
Mo, den 18.4. um 19:00, im Cafe Morgenrot
Film „Eine andere Welt ist Pflanzbar – Directors-cut-Preview - USA“ (OoU, 2010) Von Ella von der Haide.
Mo, den 18.4., um 20:30, im Regenbogen Kino Film: „Gekaufte Wahrheit - Gentechnik im Magnetfeld des Geldes“ (91 min, 2011) Doku von B. Verhaag. Zwei angesehenen Wissenschaftler veröffentlichten unabhängig voneinander ihre starken Zweifel an der modernen Gentechnik. Kurze Zeit später sind ihre Karrieren ruiniert, nachdem sich eine systematische, nicht zuletzt politisch durch die Lobbyarbeit des führenden Herstellers von genmanipuliertem Mais motivierte Sabotage im hohen Stil in Bewegung setzt. Eintritt 5€ Soli/4€Normal/3€ für Hartz4-ler_innen
Veranstaltungsorte:
Die neue Landnahme
Landraub war – aus eurozentristischer Sicht „selbstverständliche“ - Aneignung von fremder Erde durch die Kolonialstaaten; er war und ist integraler Bestandteil kapitalistischer Entwicklung. Nach Schätzungen der internationalen NGO GRAIN sind in den letzten Jahren 30 bis 50 Mill. Ha Land überwiegend an private Investoren verkauft und verpachtet worden. Millionen Menschen werden vertrieben. Böden werden knapper, teurer und die Ernährungssituation wird immer prekärer. Übrigens: Einige der Verantwortlichen für diese Entwicklungen, wie BASF, Bayer, und die Deutsche Bank können bei uns in aller Ruhe ihren Geschäften nachgehen.
Wie können wir Sand ins Getriebe schütten? Freies Saatgut für alle Unter diesem Motto haben sich seit einigen Jahren Organisationen aus verschiedenen europäischen Ländern gegen eine weitere Verschärfung der Saatgutgesetzgebung zusammengeschlossen. Für den 17./18.4. rufen sie zu Aktionstagen in Brüssel auf. Das Saatgutrecht der EU privilegierte schon immer die industriellen Sorten auf Kosten der Rechte der Bäuer_innen und der Biodiversität. Mit den geplanten neuen Saatgutregelungen droht eine weitere Verschärfung, wird der Einfluss der großen Saatgutkonzerne institutionell weiter abgesichert und die industrielle Landwirtschaft weiter zementiert.
WAS TUN?
In den letzten Jahren gab es zahlreiche Aktionen gegen den Einsatz von Gentechnik, gegen industrielle Mastanlagen für Schweine und Hühner. Auf der großen Agrardemo am 22.1.2011 in Berlin wurde erstmals in einer breiteren Öffentlichkeit das System der industriellen Landwirtschaft in frage gestellt und es mehren sich die Zweifel am kapitalistischen Wachstumsmodell. Wir wollen diese Zweifel stärken und Formen eines alternativen gesellschaftlichen Wirtschaftens und Lebens experimentieren.
Die ersten Pflänzchen…. In den letzten Jahren sind zahlreiche Gemeinschaftsgärten entstanden: Orte der Begegnung von Menschen verschiedener Kulturen und Nationalitäten, Alten und Jungen. Die Lust am Gärtnern und sozialem Austausch führte sie zusammen. Einige knüpfen an Traditionen der Selbstversorgung in ihren Herkunftsländern an. Auch auf den Dörfern tut sich was: Zu einigen Älteren, die ihr Leben lang Selbstversorgung praktiziert haben, gesellen sich mittlerweile auch ein paar Jüngere. Im Umkreis von Berlin entstehen Gemeinschaftshöfe, ein Land- Stadt- Netzwerk experimentiert mit einer nichtkommerziellen Landwirtschaft, in community supported agriculture Projekten sichern Konsument_innen die Existenz bäuerlicher Betriebe. Viele kleine Versuche der Verweigerung von fast food etc., Versuche sich Momente selbstbestimmten Lebens zu erobern und vielleicht auch erste Keimformen einer anderen Gesellschaft zu entwickeln.
Weitere Informationen
*Die Gruppe „Frisch serviert vom Krisenherd“ steht inhaltlich und personell in der Kontinuität der landwirtschaftlichen Aktionen zum G8 Gipfel 2007 und der Verbreitung der Positionen und Forderungen von ´La Via Campesina´. Ihre Aktivist_innen sind an verschiedenen Experimenten einer solidarischen, subsistenzorientierten Ökonomie in der Landwirtschaft beteiligt.
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